(Tag 18) Hanf dämmt grüner – Teil 1

Am 18. Tag des 21 Tage Filmprojekts dreht sich im neuen Studio alles um den nachwachsenden Rohstoff Hanf. Alexander Barchfeld ist zu Besuch und baut gemeinsam mit mir Hanfplatten zur Verbesserung der Raumakustik auf.

Nutzhanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Hanf wächst mit bis zu sieben Zentimeter pro Tag sehr schnell, gedeiht auf fast jedem Boden und ist zur Gänze verwertbar. Die Pflanze ist von Natur aus sehr widerstandsfähig und kaum anfällig für Schädlingsbefall, weshalb bei der Kultivierung vollständig auf Herbizide und Pestizide verzichtet werden kann. Dies alles macht Hanf zu einem der effizientesten Agrarrohstoffe überhaupt.

Die Samen der Hanfpflanze werden auch als Hanfnüsse bezeichnet. Sie beinhalten viele – für Mensch und Tier – wertvolle Inhaltsstoffe und haben sich deshalb in jüngster Zeit zu einem immer beliebter werdenden Rohstofflieferanten für die Produktion von Nahrungsmitteln, Kosmetik und Medizinprodukten entwickelt. Neben den besonders nährstoffreichen Samen besteht das Stroh der Universalpflanze aus extrem reißfesten Fasern. Diese Eigenschaft hat Hanf bereits seit Jahrtausenden zu einem idealen Rohstoff für den Hausbau sowie die Papier- und Textilherstellung gemacht.

Nach dem Mähen verbleibt das Hanfstroh noch einige Wochen auf dem Feld, um einen weiteren Reifeprozess (Röstung) zu erfahren. Nach der Röstung wird das Hanfstroh gebrochen, hierbei werden die Fasern von Schäben (Holzanteil des Stängels) getrennt. Für Fasern und Schäben finden sich unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten: Aus Hanffasern werden mit speziellen Verfahren Vliese und Textilien hergestellt, die dann für die Endanwendung auch zu Dämmstoffen, Taschen und Formteilen für die Automobilindustrie verarbeitet werden. Die Schäben werden oft zu Heizpellets oder Tiereinstreu weiterverarbeitet.

Im Falle der Akustikplatten, die auch in der bedruckten Akustiktrennwand im Studio der Gesundheitslounge eingesetzt sind, werden sowohl die Fasern wie auch die Schäben für die Herstellung der Platten genutzt. In dieser Kombination erhalten die Hanfplatten besonders positive physikalische Eigenschaften bezüglich Festigkeit, Schallabsorption und Wärmedämmung. Weshalb sich die Platte nicht nur für die Verwendung als Akustiksystem eignet, sondern auch schon seit einigen Jahren erfolgreich als Systemkomponente in der Fassadendämmung eingesetzt wird.
Beachtlich ist: Die Hanfpflanze bindet aufgrund ihres schnellen Wachstums doppelt so viel CO2 wie Bäume und leistet so einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung des weltweiten CO2-Ausstoßes.

Das 21 Tage Filmprojekt wird von unseren Partnern Sentinel Haus Institut, Ökohaus-Pionier Baufritz, Greenstyle-Magazin FOGS, Mindstyle-Magazin bewusster leben, BIO-Magazin, Online-Magazin Idee für mich und dem Aufklärungsportal für Komplementärmedizin Naturheilmagazin unterstützt.

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