Heilpflanzenfibel von Natascha von Ganski

Rosmarinblätter (Rosmarinus officinalis)

Allgemeines: Rosmarin galt schon in der Antike als Aphrodisiakum; vermutlich aufgrund der kreislaufanregenden Wirkung. Er war oft Bestandteil von Badezusätzen und Einreibungen sowie von Salben und Parfums.

Nicht anwenden in der Schwangerschaft.

Dosierung und Zubereitung: 1-2 TL der getrockneten Blätter mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und 7-10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Das ätherische Öl ist auch als Massageöl und Badezusatz verwendbar.

Melissenblätter (Melissa officinalis)

Wirkung und Anwendung: Einschlafstörungen, Erschöpfungszustände, Lippenherpes, konzentrationsfördernd, allg. Nervinum

Dosierung und Zubereitung: 1 TL mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 8-12 Minuten abgedeckt ziehen lassen.

Allgemeines: Die Melisse gehört zu jenen Heilkräutern, die ein sehr breites Anwendungsspektrum besitzen. Sie ist sehr gut verträglich und kann hervorragend in der Schwangerschaft genossen werden.

Lavendel (Lavandula officinalis)

Allgemeines: Für Lavendelblüten gibt es unzählige und vielfältige Anwedungsmöglichkeiten. Das ätherische Öl beispielsweise ist eines der wenigen ätherischen Öle, die pur auf die verletzte Haut getropft werden können. Auch haben sich Duftkissen mit Lavendelblüten zur Beruhigung bewährt. Wer den Duft mag, kann 5-8 Tropfen ätherisches Lavendelöl in 3 EL Sahne emulgieren und dem Badewasser zugeben.

Dosierung und Zubereitung: ½ TL mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten bedeckt ziehen lassen. Lavendelblüten eignen sich sehr gut als Gesichtsdampfbad.

Fenchelfrüchte (Foeniculum vulgare)

Allgemeines: Fenchelfrüchte regulieren aufgrund ihres hohen Gehalts an ätherischen Ölen eine mangelnde Verdauung. Anzeichen dafür sind unspezifische Symptome wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfungen sowie ein langanhaltendes Völlegefühl. Fenchelfrüchte eignen sich hervorragend für Säuglinge und Kleinkinder. Speziell in der kalten Jahreszeit fördern Fenchelfrüchte das Abhusten von festsitzendem Schleim und unterstützen mild das Immunsystem.

Dosierung und Zubereitung: 1 TL mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 10-12 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Abseihen und 2-3 Tassen im Laufe des Tages warm trinken. Evtl. mit Honig süßen.

Salbeiblätter (Salvia officinalis)

Allgemeines: Der lateinische Name Salvia leitet sich ab von „salvare“, was so viel wie „heilen“ bedeutet. Die ätherischen Öle, die im Salbei reichlich vorhanden sind, besitzen eine antibakterielle sowie antivirale Wirkung.

Dosierung und Zubereitung: 1 TL mit 150 ml nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 8-12 Minuten abgedeckt ziehen lassen.

Kamillenblüten (Matricaria recutita)

Allgemeines: Die Kamille gehört zu den Alleskönnern in der Heilkräuterwelt. Sie sollte in keinem Haushalt fehlen. Vor allem im Verdauungsbereich, aber auch bei Problemen der ableitenden Harnwege und bei Infektionen der Atemwege ist ein Tee aus Kamillenblüten nützlich.

Dosierung und Zubereitung: 1 TL mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 8-12 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Sehr zu empfehlen ist ein Kamillenblüten-Dampfbad bei unreiner Gesichtshaut und bei Infektionen der Atemwege.

Lindenblüten (Tilia platyphyllos)

Allgemeines: Lindenblüten sind sehr schmackhaft und gut verträglich und hervorragend als Familientee geeignet. Ab Herbst ist ein Lindenblütentee zum Frühstück eine schmackhafte Alternative zu anderen „Haustees“. Und ganz nebenbei helfen Lindenblüten die körpereigene Abwehr zu steigern.

Dosierung und Zubereitung: 1-2 TL in nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 7-10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. 2-3 Tassen täglich warm trinken.

Hagebuttenschalen (Rosa canina)

Allgemeines: Zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten eingenommen. Bewährt hat sich die Verwendung als schmackhafter und fruchtiger Zusatz in Müslis.

Dosierung und Zubereitung: 1 TL mit nicht mehr kochendem Wasser 12-15 übergießen und Minuten abgedeckt ziehen lassen. Oder 1 TL dem Müsli zugeben.

Kalmuswurzel (Acorus calamus)

Allgemeines: Der Kalmus ist sowohl bei den Tibetern als auch bei Hildegard von Bingen hoch geachtet. In Tibet wird ihm eine konzentrationsfördernde Wirkung zugeschrieben. Hildegard von Bingen rühmte die Kalmuswurzel vor allem als verdauungsförderndes Tonikum.

Dosierung und Zubereitung: 1 TL der Wurzel in kaltem Wasser ansetzen und zum Kochen bringen, 10-12 Minuten abgedeckt ziehen lassen.

Löwenzahnwurzel (Taraxaci radix)

Allgemeines: Normalisiert die Darmflora mittels präbiotischer Wirkung. Besonders geeignet ist ein Tee aus Löwenzahnblättern und -wurzeln nach einer Antibiotikatherapie oder bei schwachem Immunsystem.

Dosierung und Zubereitung: 1 TL mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 10-12 Minuten abgedeckt ziehen lassen.

Mädesüßkraut (Filipendula ulmaria)

Allgemeines: Mädesüßkraut ist aufgrund der Wirkung der Salicylsäure fiebersenkend sowie schmerzlindernd. Da die Salicylsäure erst in der Leber „umgewandelt“ wird, ist die Anwendung auch für Kinder geeignet. Für Personen mit empfindlichem Magen ist das Mädesüßkraut ebenfall geeignet, da die Magenschleimhaut nicht belastet wird. Im Gegenteil haben Untersuchungen gezeigt, dass das Mädesüßkraut einen positiven Effekt auf Magengeschwüre ausüben soll. Es wirkt nicht blutverdünnend.

Dosierung und Zubereitung: 1-2 TL in nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 7-10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. 2-3 Tassen warm trinken.

Pfefferminzblätter (Mentha piperita)

Wirkung und Anwendung: Magenkrämpfe, Infektionen, schmerzlindernd, brechreizlindernd

Dosierung und Zubereitung: 1 TL mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 8-12 Minuten abgedeckt ziehen lassen.

Allgemeines: Pfefferminzblätter sind reich an ätherischem Öl mit den Wirksstoffen Menthol und Menthon, die u. a. eine stimulierende Wirkung auf den Speichelfluss und die Magensaftproduktion ausüben. Auf diese Weise wird die Verdauung gefördert und zeitgleich werden Verkrampfungen im Verdauungsbereich gelöst.

Frauenmantelkraut (Alchemilla vulgaris)

Allgemeines: Das Frauenmantelkraut ist eine klassische Pflanze der Frauenheilkunde. In Kombination mit anderen Kräutern hilft Frauenmantel auch bei Menstruationsbeschwerden oder Entzündungen im Genitalbereich. Hier haben sich vor allem Sitzbäder bewährt.

Dosierung und Zubereitung: 1 TL mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 7-10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Abseihen und 2-3 Tassen im Laufe des Tages warm trinken.

Goldrutenkraut (Solidago virgaurea)

Allgemeines: Forschungen haben ergeben, dass die Goldrute eine antibakterielle (also auch eine entzündungshemmende) Wirkung und eine fungizide (gegen Pilze wirksame) Wirkung besitzt.

Dosierung und Zubereitung: 1 TL mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 7-10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Abseihen und 2-3 Tassen im Laufe des Tages warm trinken.

Hafer grün (Avena herba)

Allgemeines: Hafer enthält einen hohen Anteil an Kieselsäure. Dies macht ihn besonders wertvoll bei Nagel- und Hautproblemen. Kieselsäure ist zudem ein wichtiger Transmitter bei der Übertragung von Informationen im zentralen Nervensystem und eignet sich vorzüglich zur Unterstützung der Konzentration.

Dosierung und Zubereitung: 1 TL mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 7-10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Abseihen und 2-3 Tassen im Laufe des Tages warm trinken.

Herzgespann (Leonurus cardiaca)

Allgemeines: Wenn das Herz „gespannt“ ist, hilft Herzgespann hier zu entspannen. Dieses Kraut hat sich bei regelmäßiger Anwendung ebenso bei Überfunktionen der Schilddrüse bewährt. Aber auch bei nervösem Herzklopfen und Unruhe unterstützt Herzgespann, einen natürlichen „Herzrhythmus“ zu finden.

Dosierung und Zubereitung: 1 TL mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 7-10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Abseihen und 2-3 Tassen im Laufe des Tages warm trinken.

Himbeerblätter (Rubus idaeus)

Allgemeines: Himbeerblätter lassen sich sehr gut mit vielen anderen Kräutern kombinieren.

Dosierung und Zubereitung: 1 TL mit nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 7-10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Abseihen und 2-3 Tassen im Laufe des Tages warm trinken.

Natascha von Ganski

Heilpraktikerin, Referentin in Aus- und Weiterbildung für medizinische Berufe

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