EDTA-Chelat-Therapie und DMSA als effektive Heilverfahren und unterstützende Therapeutika
Von Dr. med. Hartmut Baltin und Katja C. Schmidt, Chefredaktion Gesundheitslounge
Ein Besuch in einem gut sortierten Supermarkt ist doch heute eine Augenweide: glänzendes Obst, wohl sortiertes Gemüse, frisches Fleisch in „Bio-Qualität“ und „fangfrischer“ Fisch im Kühlregal. In der Haushaltsabteilung finden wir Waschmittel, die „nicht nur sauber, sondern rein“ waschen, wir nehmen gleich den passenden Weichspüler mit gewünschter Duftnote dazu und beduften unser Heim mit „Meeresbrise“ oder „Apfel-Zimt“ aus dem Zerstäuber. Für das gesunde Frühstück kaufen wir auch noch Müsli ein, die Haferflocken kommen ja aus biologischem Anbau. Und weil gerade Frühling ist, gibt es als Sonder-Edition noch bunte Eimerchen, Sandkasten-Schäufelchen und Tretbuggys für die lieben Kleinen. Aus Kunststoff, sehr praktisch, das kann man einfach reinigen. Ach, schöne neue Welt.
Wir vom Fach und natürlich auch der aufgeklärte, gesundheitsbewusste Bürger wissen freilich, dass hinter dem scheinbar optimierten Hochglanzkonsum eine teuflische Fratze grinst: Obst und Gemüse sind durch bis zu 30 verschiedene Pestizide belastet, das Fleisch – vom Leid der Tiere in Massenhaltung gar nicht zu reden – mit Keimen, Bakterien, Arsen und Antibiotika versetzt und Fisch und Meeresfrüchte mit Tributzylinn (TPT), Quecksilber, teils in Form von Methylquecksilber, Biphenol-A-diglycidylether (BADGE), Dioxin und DDT durchsetzt. Wasch- und Reinigungsmittel warten u. a. mit Abrasivstoffen, Aluminium, Bioziden, Natriumhypochlorit und Phosphonaten auf und im ach so gesunden Fertigmüsli sind nur noch mit Zucker und Fett versetzte Getreidereste enthalten, die mit dem Ursprungsprodukt Korn nicht viel gemein haben. Stattdessen enthalten viele Mischungen faktisch 15 Zuckerwürfel je 100 Gramm Müsli. Kinderspielzeug (und viele andere Produkte, mit denen wir täglich in Berührung kommen) aus Kunststoff hat es schließlich wirklich „in sich“: Blei, Bisphenol-A, Phtalate (Weichmacher), Benzo(a)pyren, Acetaldehyd, Nonylphenol, PDBE und, und, und.
Der Supermarktbesuch ist natürlich nur ein Beispiel, aber er steht stellvertretend für viele andere Industriezweige. Doch erfüllt uns schon der Blick hinter die Kulissen der Nahrungsmittel- und Kunststoffindustrie mit nacktem Grauen.
Ist der Planet vergiftet, ist auch der Mensch vergiftet: Schwermetallbelastungen sind Alltag in der ganzheitlichen Medizin geworden.
In den vergangenen einhundert Jahren hat sich der Bleigehalt in unserem Körper um mehr als das Fünfhundertfache erhöht! Auch die Belastung durch Quecksilber, Aluminium, Arsen, Nickel, Cadmium und viele andere Metalle ist extrem gestiegen. Die Auswirkungen dieser Schwermetallbelastungen sehe ich in meiner täglichen Praxis: Allergien, ADHS und Verhaltens- bzw. Entwicklungsstörungen bei Kindern, Magen-Darm-Erkrankungen, Migräne, Hauterkrankungen aller Art, Gefäßerkrankungen, Arthritis, Diabetes mellitus, Fibromyalgien, Potenz- und Fruchtbarkeitsstörungen und nicht zuletzt Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sind oft die kausale Folge der fortschreitenden Vergiftung unserer Körper.
Von der Schulmedizin meist (wissentlich?) übersehen bzw. negiert, wird der belastete Patient in der klassischen Praxis leider jedoch nicht entgiftet, sondern vielmehr Symptom-orientiert mit chemischen Medikamenten weiterhin und zusätzlich belastet. Die Ursachen der Beschwerden werden außer Acht gelassen und einem Fortschritt der jeweiligen Erkrankung Bahn gebrochen. Denn die dauerhafte Belastung durch Schwermetalle begünstigt zahlreiche Erkrankungen und schwächt den bereits erkrankten Organismus in seiner Selbstheilungsfähigkeit enorm.
Die EDTA-Chelat-Therapie: wissenschaftlich gut begründet und wirksam
Wurde bei einem Patienten durch genaue Untersuchungen und Analysen (z. B. Haar-Mineralstoff-Analyse) in einem spezialisierten Labor eine Schwermetallbelastung festgestellt, gilt mein erstes Augenmerk den Zähnen, um Amalgamfüllungen auszuschließen. Sind Amalgamfüllungen vorhanden, verweise ich den Patienten an einen Zahnarztkollegen, der diese Füllungen entfernt und durch unbedenkliches Material ersetzt. Denn: Amalgam ist eine Legierung verschiedenster Metalle, deren Hauptbestandteil Quecksilber ist. Die Legierung ist nicht stabil und das Quecksilber löst sich bereits bei Raumtemperatur, zumal beim Kauen generell sowie beim Essen warmer Speisen und Trinken heißer Getränke. Dies bedeutet, dass Quecksilbermoleküle kontinuierlich abgegeben werden, sich im gesamten Organismus verteilen und fortwährend freie Radikale bilden. Da Quecksilber schon in geringsten Dosen schädlich ist, ist die Entfernung jeglichen Amalgams unabdingbar!
Die EDTA-Chelat-Therapie ist eine ambulante Infusionstherapie mit dem Wirkstoff Ethylene Diamine Tetra Aceticacid (EDTA), zu Deutsch Ätylendiamintetraessigsäure bzw. Ätylendiamintetraacetat. Den Namen erhält diese bereits in den 1930er Jahren in den USA entwickelte Therapieform durch die scherenartige Form der EDTA-Substanz („chele“ ist griechisch und bedeutet „Schere“) und erklärt das Prinzip der chemischen Wirkung eines Metalle-bindenden Komplexes namens „Chelator“. Diese Chelatoren können Metallionen einfangen, sie in eine heterozyklische Ringstruktur einschließen und dann über die Nieren aus dem Körper abtransportieren. Damit kann die Chelat-Therapie die vermehrte Bildung von freien Radikalen stoppen und deren negative Auswirkungen auf die Zellmembranen und die Mitochondrien verhindern bzw. eliminieren. Darüber hinaus bewirkt der Abbau von pathologischen Kalziumablagerungen in Gewebe, Muskeln und Sehnen die verbesserte Beweglichkeit des Patienten und lindert Schmerzen.
Nach internationalem Protokoll werden dem Patienten je Infusion drei Gramm EDTA – je nach individuellem Befund verbunden mit Vitaminen und Mineralstoffen – intravenös verabreicht. Diese jeweils ca. drei Stunden dauernde Therapie muss je nach Schwere der Schwermetallbelastung i. d. R. 20-mal, am besten zwei Mal pro Woche, durchgeführt werden.
DMSA: die orale Alternative zur effektiven Entgiftung
Das Kürzel DMSA steht für Dimercapto-Bernsteinsäure und wird bereits seit Mitte des letzten Jahrhunderts zur Ausleitung von Quecksilber angewandt. DMSA ist ebenfalls ein Chelator und seit 1991 sogar von der restriktiven FDA (Food and Drug Administration) zur Bleientgiftung von Kindern freigegeben. Auch das deutsche Bundesumweltamt nennt DMSA (sowie DMPS, ein weiterer Chelatbildner) in einer offiziellen Stellungnahme aus dem Jahre 1999 „für die Behandlung akuter Metallvergiftungen unverzichtbar.“ Und weiter: „Tatsächlich handelt es sich bei diesen beiden Chelatbildnern um zwei chemisch nah verwandte, vicinale Dithiolverbindungen mit einem sehr ähnlichen Wirkungsprofil. Sie sind gut wirksam, gut verträglich, relativ spezifisch und leicht zu verabreichen und stellen damit gegenüber den früher etablierten Chelatbildnern eine deutliche Verbesserung dar.“
Das könnte Dich auch interessieren
Hohe Fließfreudigkeit von Aktivwasser
Aktivwasser hat drei besondere Eigenschaften und zeichnet sich u.a. durch seine hohe Fließfreudigkeit in unserem ... mehr lesen
Wie funktionieren Wasserionisierer?
Der ganzheitliche Apotheker Marcus Büschges erklärt uns, wie ein Wasserionisierer zur Herstellung von Aktivwasser ... mehr lesen
Dehydriert – Woran merke ich, dass ich zu wenig trinke?
Unkonzentriertheit, Abgeschlagenheit, Energiemangel, aber auch Schmerzen z.B. im Bewegungsapparat können für den ... mehr lesen
Paleo & Vegan – Die Gemeinsamkeiten
Paleo und Vegan sind zwei sehr unterschiedliche Konzepte. Beide haben ihre Berechtigung und beide können gut ... mehr lesen