Selbstfürsorge-Tipp von Christa Spannbauer:
Du bist wichtig!
Bist Du es gewohnt, gut für andere zu sorgen? Wie schön von Dir! Und wie selbstlos! Doch was ist mit Dir? Kümmerst Du Dich auch um Deine Bedürfnisse? Oder dürfen sich diese erst dann zu Wort melden, wenn der Partner zufrieden ist, die Kinder im Bett und die betagten Eltern versorgt, die unglückliche Freundin getröstet und der hungrige Hund gefüttert sind? Dann also, wenn Du selbst kurz davor bist, vor Erschöpfung umzufallen? Woher willst Du auf Dauer die Kraft nehmen, Dich gut um andere zu kümmern, wenn Du Dich so auspowerst und Dich selbst und Deine Bedürfnisse immer hinten anstellst?
Diese Art von Selbstaufopferung ist vor allem ein Thema der Frauen. Sie ist Teil eines veralteten, doch nach wie vor wirksamen Rollenbildes, das Frauen suggeriert, die Bedürfnisse der anderen seien wichtiger als die eigenen. Zweifellos ist es für das menschliche Miteinander und den sozialen Zusammenhalt wichtig, sich mitfühlend um andere Menschen zu kümmern. Doch das heißt ja nicht, dass es immer die Gleichen sind, die das tun müssten, während die anderen sich genüsslich zurücklehnen und sich versorgen lassen.
Und falle bloß nicht dem Irrglauben anheim, dass Du durch Deinen selbstlosen Einsatz für andere deren Anerkennung und Liebe ernten würdest! Anerkennung von anderen erhalten wir dann, wenn wir uns selbst wichtig nehmen und dies auch deutlich zeigen. Denn mal ehrlich: Wie sollten andere Dich wichtig nehmen, wenn Du dies selbst nicht tust?
Mehr Selbstfürsorge-Tipps in: Christa Spannbauer: Sei gut zu dir! Die Kunst der Selbstliebe. Verlag Herder, 2016.