(Tag 17) Nicht alle Engel sind blau

Am 17. Tag des 21 Tage Filmprojekts bekommen wir Besuch vom Umweltbundesamt. Dr. Wolfgang Plehn verleiht heute den ersten Blauen Engel für emissionsarme Bauplatten an Dagmar Hilden-Kuntz.

Der Blaue Engel – Umweltzeichen mit strengen Anforderungen

Seit mehr als 35 Jahren ist der Blaue Engel ein freiwilliges Umweltzeichen in Deutschland. Der Blaue Engel ist ein Wegweiser für einen gesundheits- und umweltbewussten Einkauf. Verbraucherinnen und Verbraucher können durch eine gezielte Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten u. a. ökologische Produktinnovationen fördern und damit Umweltbelastungen reduzieren. Mit dem Blauen Engel sind über 12.000 umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen von rund 1.500 Unternehmen ausgezeichnet. Das Umweltzeichen Blauer Engel ist anspruchsvoll und unabhängig. Es vereint bestes fachliches Wissen und hohe Anforderungen an den Gesundheits- und Umweltschutz sowie die Gebrauchstauglichkeit mit Neutralität und Glaubwürdigkeit: Die Vergabe des Umweltzeichens erfolgt auf Basis anerkannter, öffentlich zugänglicher und damit jederzeit nachprüfbarer Bestimmungen.

Die mit dem Blauen Engel gekennzeichneten Produkte und Dienstleistungen unterliegen Kriterien, die für jede Produktgruppe vom Umweltbundesamt (UBA) erarbeitet werden. Dabei wird immer der gesamte Lebensweg eines Produktes betrachtet. Die Vergabegrundlagen werden in einer Anhörung auf Einladung der RAL gGmbH – dem Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. – mit Herstellern, Prüfinstituten sowie Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Verbraucher- und Umweltverbände beraten und abschließend von der unabhängigen Jury Umweltzeichen beschlossen. Das Umweltbundesamt überprüft und überarbeitet gegebenenfalls diese Kriterien alle drei bis vier Jahre. Auf diese Weise sollen Unternehmen animiert werden, ihre Produkte im Hinblick auf den technischen Fortschritt fortwährend umweltfreundlicher zu gestalten.

Von Anfang an sind bei der Kennzeichnung von Produkten mit dem Blauen Engel neben den Umweltschutzaspekten auch gesundheitsbezogene Anforderungen wesentliche Bestandteile. Demnach dürfen beispielsweise besonders kritische Stoffe, die die Eigenschaft haben, krebserzeugend, erbgutverändernd und fruchtschädigend zu wirken, den Produkten grundsätzlich nicht zugesetzt werden. Bei verschiedenen Einrichtungen und Produkten für den Innenraum werden seit einigen Jahren die Emissionen gemessen und mit vorgegebenen Maximalwerten begrenzt. Das Umweltzeichen garantiert somit eine hohe Umwelt- und Gesundheitsqualität.

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher möchten gesund wohnen. Doch eine schnelle – und darüber hinaus gute – Kaufentscheidung zu treffen, fällt vielen schwer, weil die angebotene Produktvielfalt riesig erscheint. Oftmals sind selbst entwickelte Label, Logos und Kennzeichnungen von Herstellern eher irreführend und auf sie ist häufig auch wenig Verlass. Der Blaue Engel setzt mit seinen Vergabekriterien für Bauprodukte sowie Möbel und Einrichtungsgegenstände einen klaren Schwerpunkt bei der gesundheitlichen Bewertung von Produkten, die im Innenraum eingesetzt werden. Ganz nebenbei ergibt sich auch ein positiver Effekt für die Umwelt.

Bei der Herstellung, Nutzung und Entsorgung können Produkte aus Holz oder Holzwerkstoffen Gesundheits- oder Umweltbelastungen verursachen, das heißt, Stoffe wie Formaldehyd oder VOC können emittieren. Aus diesem Grund sieht beispielsweise die Vergabegrundlage RAL-UZ 76 für emissionsarme Bauplatten vor, dass zu zertifizierende Produkte durch ein anerkanntes Prüfinstitut auf Formaldehyd und andere organische Substanzen geprüft werden. Hierüber hat der Hersteller einen Nachweis zu erbringen. Für die Wohnumwelt bedenkliche Schadstoffkonzentrationen sind in diesen Produkten nicht enthalten. Wichtig ist auch, dass vor allem Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft eingesetzt wird.

Quelle und weiterführende Informationen:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/produkte/bauprodukte/blauer-engel-fuer-bauprodukte#textpart-1
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/umwelt-gesundheitsvertraegliche-bauprodukte
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/gesund-umweltfreundlich-renovieren

Das 21 Tage Filmprojekt wird von unseren Partnern Sentinel Haus Institut, Ökohaus-Pionier Baufritz, Greenstyle-Magazin FOGS, Mindstyle-Magazin bewusster leben, BIO-Magazin, Online-Magazin Idee für mich und dem Aufklärungsportal für Komplementärmedizin Naturheilmagazin unterstützt.

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