„5 am Tag“ – isst Du täglich fünf bis sieben Portionen Obst und Gemüse?

von Prof. Dr. rer. nat. Michaela Döll

Sicher kennst Du diese Empfehlung? Täglich sollten wir fünf bis sieben Portionen Obst und Gemüse (dies entspricht in etwa 600 – 700 g) verzehren, denn dort stecken jede Menge gesundheitsfördernde Vitalstoffe und vor allem zellschützende bioaktive Pflanzeninhaltsstoffe drin.

Dabei sollte der tägliche Gemüse- und Früchteteller möglichst bunt und abwechslungsreich sein, denn die gesundheitsfördernde Kraft steckt oft in der Summe der „Powerstoffe“, die in Obst und Gemüse konzertiert vorhanden sind. Eine Vielzahl dieser bioaktiven Pflanzeninhaltsstoffe (z. B. Carotinoide, schwefelhaltige Stoffe, Polyphenole) sind Schutzstoffe, die Pflanzen im Kampf gegen Umweltgifte, Bakterien, Viren, UV-Strahlung und Ozon bilden. Inzwischen zeigt eine Vielzahl von Studien, dass diese bioaktiven Pflanzeninhaltsstoffe aus Gemüse, Obst und Gewürzen (z. B. in Ingwer oder der Gelbwurz = Kurkuma) auch für den Menschen interessant sind. So ergaben sich aus den wissenschaftlichen Untersuchungen u. a. Hinweise auf eine zell- und gefäßschützende, keim- und entzündungshemmende, verdauungsfördernde sowie immunstärkende Wirkung.

Freie Radikale im Übermaß machen alt und krank.

Gefragt sind vor allem jene Schutzstoffe, die uns vor den schädlichen freien Radikalen schützen. Diese kleinen aggressiven Teilchen entstehen tagtäglich im körpereigenen Stoffwechsel, werden aber auch durch Umweltgifte, UV-Strahlung, Ozon und bestimmte Medikamente freigesetzt.

Ebenso entstehen diese äußerst aggressiven Winzlinge auch beim Rauchen, bei Alkoholkonsum sowie beim Sport oder beim Solariumbesuch. Sind zu viele freie Radikale im Körper vorhanden, spricht man auch vom „oxidativen Stress“. Dieser wird mitverantwortlich gemacht für die Entstehung einer Reihe von Erkrankungen (wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Gelenk- und Augenerkrankungen sowie Nervenkrankeiten wie z. B. die Alzheimer- oder die Parkinson-Krankheit).

Weitere Erkrankungen, die mit den freien Radikalen in Verbindung stehen, sind Arteriosklerose und deren Folgeerkrankungen (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall), Augenerkrankungen (z. B. grauer Star), Diabetes mellitus (Spätfolgen), Entzündungen (z. B. Magenschleimhaut- und Darmentzündung), Gelenkerkrankungen und Multiple Sklerose.

Polyphenole zählen zu den stärksten Antioxidantien.

Daher ist die möglichst vielseitige Zufuhr von Radikalfängern (= Antioxidantien) empfehlenswert, denn diese halten die reaktiven kleinenTeilchen „in Schach“, wirken den durch freie Radikale bedingten Zellschäden entgegen und sorgen für einen effizienten Zellschutz. Am ehesten finden wir solche Antioxidantien in Obst und Gemüse. Die dort vorkommenden Polyphenole zählen zu den effizientesten Antioxidantien. Sie wirken weitaus besser als die bekannteren Vertreter der Radikalfänger wie z. B. die Vitamine C und E. „Powerbeeren“ wie z. B. die Goji- und die Acaibeere sowie Granatapfel und Gewürzpflanzen wie Ingwer und Kurkuma (Gelbwurz) sind besonders reich an diesen radikalfangenden Polyphenolen. Sehr effizient im Kampf gegen freie Radikale sind auch die Traubeninhaltsstoffe Resveratrol und OPC. Am besten ist eine Kombination aus den genannten Früchten und Gewürzen (auch mit Gemüsesorten kombiniert), denn die dort vorhandenen Polyphenole ergänzen sich und stärken sich gegenseitig, so dass daraus eine „geballte“ antioxidativ wirksame Kraft resultiert.

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