Moringa oleifera – die wundersame Naturapotheke eines einzigartigen Baumes

Eine Vorbemerkung: Nahezu täglich hören oder lesen wir in den Medien von sensationellen Forschungsdurchbrüchen in der Medizin (O-Ton meist: “Es besteht die begründete Hoffnung, dass … aber bis zur Verfügbarkeit für den Patienten werden noch Jahre vergehen.”). Gleiches gilt mitunter auch für sog. „Hypes“, bei denen durch geschicktes Marketing naturheilkundliche Stoffe vorübergehend in den Himmel gelobt werden, um dann nach ein, zwei Jahren wieder aus dem Bewusstsein der Menschen zu verschwinden. Freilich handelt es sich dabei meist um Bereiche, für die sich der Verbraucher generell sehr interessiert wie z. B. „Faltenreduktion“ oder „Gewichtsabnahme“. Und in jedem Menschen steckt ein kleines Kind: „Ach, wäre es schön, ein Wundermittelchen zu haben, das uns auf einen Schlag heilt und gesünder, jünger, schöner macht“ und so weiter. Aber nein: Ein einziges Wundermittel allein gibt es im Kontext des von uns bisher verstandenden physikalischen Universums (noch) nicht! Doch ein vermeintlich unscheinbarer Baum namens Moringa oleifera könnte ein weiterer Schritt in diese Richtung sein – es lohnt sich jedenfalls für uns alle, sich über ihn zu informieren und ihm künftig auf der Spur zu bleiben.

Moringa oleifera – die nährstoffreichste Pflanze der Welt wiederentdeckt?

Zunächst ist Moringa die einzige Pflanzengattung der sog. „mongenerischen Familie der Bennussgewächse“ (Monringaceae). Im Deutschen wenig zauberhaft „Meerrettichbaum“ genannt, ist Moringa oleifera im indischen Ayurveda schon seit 5.000 Jahren als „Baum des Lebens“ beschrieben und soll gemäß dieser alten medizinischen Lehre über 300 Krankheiten des Menschen (und des Tieres) heilen können. Was ist also die „Zauberformel“ dieses Baumes bzw. was bietet er uns an?

Ursprünglich im indischen Himalayagebiet beheimatet, wachsen wilde Moringa-Bäume vor allem in Indien, Indonesien und Sri Lanka. Doch auch im alten Ägypten kannte man wohl die Heilkräfte des Moringa, denn bei Ausgrabungen wurden Moringa-Samen und andere Baumbestandteile als Grabbeigaben entdeckt.
Zu den Kolonialzeiten der Engländer in Indien nutzten diese Moringa zunächst aufgrund des ähnlichen Geschmacks als Meerrettich-Ersatz (daher auch die englische Bezeichnung „horseradish tree” bzw. im Deutschen „Meerrettich-Baum“) und lernten den vielseitigen Nutzen dieser bzgl. der Kultivierung recht anspruchslosen Wunderpflanze kennen. So verbreitete sich Moringa auch in den anderen britischen Kolonien.

Dass wir Moringa trotz seiner seit Jahrtausenden bekannten vielfältigen Einsatz- und Wirkweisen hierzulande erst seit wenigen Jahrzehnten, in der allgemeinen Öffentlichkeit gar erst in den letzten Jahren kennen lernen, grenzt eigentlich an ein Wunder – vielleicht mussten wir ja erst reif genug werden, um diese außergewöhnliche Gabe der Natur zu entdecken und nun entsprechend zu würdigen.

Der Moringa-Baum: geballte Kraft von den Wurzeln bis in die Blattspitzen

Moringa oleifera gilt als die mit Abstand nährstoffreichste Pflanze auf unserem Planeten. Insbesondere in seinen Blättern konzentrieren sich alle wertvollen Nähr- und Vitalstoffe, die unser Organismus benötigt, in perfekt abgestimmter Konzentration. Von den uns bekannten 20 Aminosäuren, die vom menschlichen oder tierischen Körper nicht selbst hergestellt werden können, produziert der Moringa-Baum 18 essentielle Aminosäuren. Diese sind unabdingbar für den Sauerstofftransport im Organismus und viele wichtige Gehirnfunktionen.

Auch die zellschützenden Antioxidantien finden sich in großen Mengen im Moringa. Antioxidantien sind die Grundvoraussetzung für das generelle Funktionieren unseres Körpers, sie schützen uns vor freien Radikalen und zahlreichen Erkrankungen. Besonders hervorzuheben ist auch der Gehalt an Zeatin. Der Gehalt dieses Wachstumshormons (Moringa selbst wächst bis zu 8 m im Jahr!) ist bei Moringa bis zu tausend Mal höher als bei anderen Pflanzen. In unserem Organismus sorgt das Zeatin als Botenstoff dafür, dass alle anderen Nähr- und Vitalstoffe bioaktiv verfügbar gemacht werden können, also dass unser Körper die Stoffe auch aufnehmen und verwerten kann. Moringa schenkt uns also nicht nur die ganze Palette an Nähr- und Wirkstoffen, sondern liefert uns den Schlüssel zur Verwendung gleich mit dazu!

Darüber hinaus enthält Moringa bedeutende Mengen an Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B3, Vitamin B6, Vitamin B7, Vitamin B9, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin K, Bor, Eisen, Kalium, Kalzium, Kupfer, Magnesium, Mangan, Omega-3-, Omega-6- und Omega-9-Fettsäuren, Phosphor, Schwefel, Selen, Silicium und Zink sowie Senföl-abspaltende Glycoside, Gluconasturtiin und Sinigrin. Diese Senföle wirken antibakteriell, weshalb Moringa auch als natürliches Antibiotikum eingesetzt wird. Sekundäre Pflanzenstoffe wie Alphacarotine, Betacarotine, Betacryptoanthin, Lutein, Zeaxanthin, Chlorophyll u. v. m vervollständigen das „Füllhorn“ Moringa.

Moringa oleifera und seine Anwendungen

Vor allem im Ayurveda, aber auch im Rahmen anderer naturheilkundlicher Methoden wird Moringa oleifera vielseitig angewandt: Die Blätter beispielsweise werden als Wickel bei Verletzungen und Insektenstichen genutzt, als Tee verwendet man Moringa bei Kopfschmerzen, Magengeschwüren, Durchfall, Fieber und Entzündungen und das Öl aus Moringa-Samen findet traditionell Anwendung bei Hauterkrankungen, Altersflecken, Arthrose, Arthritis u. v. m.

Mittlerweile belegen auch über 700 Studien, die weltweit vorgenommen wurden, das was die indische Heilslehre seit Jahrtausenden weiß und viele Traditionen aus erfahrungsheilkundlicher Sicht erkannt haben: Moringa oleifera ist der Gesundheits-Baum schlechthin.

Im Ayurveda wird Moringa oleifera entsprechend angewandt bei:

  • Allergien
  • Alterung, vorzeitiger
  • Asthma
  • Augenproblemen
  • bakteriellen Infektionen
  • Blähungen
  • Bluthochdruck
  • Blutverlust
  • Bronchitis
  • Cholera
  • Colitis (Dickdarmentzündung)
  • Diabetes
  • Durchfall
  • Entzündungen
  • Gedächtnisproblemen (Demenz)
  • Gelbsucht
  • Hämorrhoiden
  • Kopfschmerzen
  • Lebererkrankungen
  • Nachtblindheit
  • Nervosität
  • Rheuma
  • Schmerzen aller Art
  • Schwerhörigkeit
  • Skorbut
  • Tuberkulose
  • Tumoren
  • Übelkeit
  • Unfruchtbarkeit
  • Unterernährung
  • Verstopfung
  • Virusbefall
  • Vitalstoffmangel

Alle Bestandteile des Moringa-Baums können vielseitig verwendet werden – vor allem aber die Blätter weisen die höchsten Nähr- und Vitalstoffwerte auf. In der indischen und asiatischen Küche werden sie meist roh im Salat, gedünstet, gekocht oder gebraten in verschiedensten Speisen oder als Tee- oder Sudzubereitung verwendet.

Bei uns steht Moringa vor allem als Nahrungsergänzungsmittel in Pulver- oder in Kapselform zur Verfügung. Hier ist zu erwähnen, dass die Inhaltsstoffe der Blätter durch schonende Trocknung und Vermahlung nahezu dauerhaft bestehen bleiben.

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